Stefan Raab » Kolumne » Zeitdruck


Hi Leute
Ich muss zugeben, ich habe ein kleines Problem im Moment... Mir fällt nämlich absolut nichts ein, worüber ich schreiben könnte...
Ich muss aber heute etwas schreiben, denn sonst
a) werdet ihr eine ganze Woche ohne Lesestoff auskommen müssen (ich bin nämlich vom 5.3. bis zum 10.3. nicht da),
b) wird Marc mich feuern...
und c) deprimiert mich diese grooooße leeere Notepad Seite dermaßen, dass mir bestimmt gleich etwas einfällt ;-)
Eine halbe Stunde später...
Hatte ich gesagt, dass mir gleich etwas einfällt? Ups... sollte mich vielleicht mal beeilen...

Noch später: Argl... hätte ich nur nie was gesagt...
Irgendwann... Hmm, naja, die leere weiße Seite ist ja schon etwas voller, aber ich kann euch doch nicht weiterhin so hinhalten. Also los, ich schreibe jetzt etwas auf das mir grad so durch den Kopf geht...
hooommm
*Konzentration*

Zeitdruck ist schlimm, wisst ihr das? Ich frage mich ob Stefan (und seine Redaktion) da auch mit zu kämpfen haben.
Kann ich mir aber eigentlich kaum vorstellen, schließlich sind die richtige Profis, und die können ja bekanntlich nichts falsch machen. TV Mitarbeiter - besonders die Moderatoren - sind immer perfekt, merkt euch das - das sieht man doch schließlich schon an Bernd Tuerck, Heiner Bremer und Verona Feldbusch. Naja, und wenn diese sowieso schon übernatürlichen Menschen auch noch Sänger - die im übrigen fast ebenso nachahmenswert wie Fernsehmoderatoren sind (siehe Britney Denise Spears oder Jürgen Drews) - sind, wie unser allseits beliebter Stefan, so steigen sie in den Augen der Otto Normalverbraucher in das "ewige" Nirvana der "wäre mein Partner nur auch so wie ..." Götter auf. Aus diesem Unsterblichkeitszustand jedoch werden auch viele unvorsichtige Götter wieder herausgerissen, z.B. wenn sie sich zu unangemessenen Aussagen hinreißen lassen - welcher Gott hätte es schon nötig, ein Wort wie **** zu sagen?- wenn ein höher gestellter Gott sich über sie lustig macht oder wenn sie schlicht nicht mehr den Wünschen des zwar untergeordneten aber gemeinsam mächtigen (wir leben ja schließlich in einer Demokratie ;-)

Mainstream-Völkchens entsprechen - dann werden sie vom unsichtbaren Fadenzieher, der sich Manager oder Programmdirektor nennt, gekickt.
Ist dies der Fall, so machen sie gegebenenfalls noch einen kleinen Zwischenstopp bei RTL, bzw in der Volksmusikhitparade, bzw beim Musikantenstadl (Stefan, es geht abwärts mir dir... warst du nicht heute dort zu Gast?) und landen irgendwann im Exil, aus dem es so gut wie kein Entrinnen gibt. Einmal in diesem Notzustand fällt den Frauen meist nichts anderes ein, als sich für den Playboy auszuziehen und die Männer ziehen in minderwertigen Zeitungen bzw Zeitschriften über ihre ehemaligen Kollegen her - natürlich nur unter der Voraussetzung, dass sie des Schreibens überhaupt mächtig sind, welcher Gott muss denn schon lesen können, dafür gibt es doch schließlich Sekretäre? Ist man jedoch kein Gott mehr, so erweist sich meist der Analphabetismus als zunehmendes Problem, was schon viele der ehemaligen Götter dazu veranlasst hat, erneut einen Schulbesuch zu wagen, denn eins ist sicher: jedes Ende ist ein Neuanfang...
Aber nun lasset uns beten dass dieses grausame Schicksal niemals unseren Stefan ereilet und mit dem anschließenden Amen verabschiede ich mich für heute (puuuuh, hab ja doch noch so halbwegs was zustande gekriegt...), bis in einer Woche (mails sind natürlich trotzdem willkommen ;-),

Greetz
Line